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Erster Hagener Ausbildungsdialog bringt Betriebe und Jugendliche zusammen

Hagen, 17.05.2023. Dreizehn Unternehmensvertreterinnen und -vertreter verschiedenster Branchen (Handwerk, Pflege, Einzelhandel, Logistik, Produktion, IT) und 19 Jugendliche aus Hagener Abgangsklassen, Berufskollegs, BVB-Maßnahmen (Berufsvorbereitungs-Maßnahmen) und einem Jugendzentrum haben sich gestern zum 1. Hagener Ausbildungsdialog in der agentur mark getroffen. In moderierten Runden diskutierten sie, welche Erwartungen und Wünsche beide Seiten rund um das Thema Ausbildung haben, welche Unterstützung sie sich wünschen und wie sie zukünftig besser zueinander finden.

Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede. Während immer mehr Unternehmen versuchen, sich auf Social Media zu präsentieren, um dort um Nachwuchs zu werben, gehen die Jugendlichen eher traditionelle Wege. Sie vertrauen bei der Lehrstellensuche den Empfehlungen aus dem Familien- oder Freundeskreis oder wenden sich an die Agentur für Arbeit. Informationen über Unternehmen holen sie sich auf deren Websites.

Als wichtig empfinden die Jugendlichen auch die Rolle der Lehrkräfte. „Ich wollte eigentlich noch mein Fachabi machen, aber mein Lehrer hat gemerkt, dass ich gar keinen Bock mehr auf Schule habe, hat mir die Nummer eines Unternehmens gegeben und gesagt, ruf da mal an. Nach dem Probearbeiten konnte ich direkt die Ausbildung anfangen“, berichtete ein angehender Industriemechaniker. Allgemein schätzen die Jugendlichen die Praxiserfahrung – z. B. durch Probearbeit – als sehr hoch ein und wünschen sich, dass mehr Betriebe das ermöglichen. So könnten sie sehen, ob sie in den Betrieb passen.

Besonders wichtig ist den Jugendlichen die Wertschätzung seitens der potenziellen Ausbildungsbetriebe. Dazu gehöre auch, dass sie weniger auf Noten achten und stattdessen mehr den Menschen in seiner Individualität in den Blick nehmen sollten: „Schön wäre es, wenn die Unternehmen uns ohne Vorurteile begegnen und auch bereit sind, uns zu unterstützen. Genau wie wir sollten sie versuchen, sich von der besten Seite zu zeigen.“

Die Unternehmen wünschen sich ihrerseits authentische Bewerbungen von den Jugendlichen, bei denen echtes Interesse am Unternehmen und der Ausbildungsstelle zu spüren sei. Die Ansprechperson und den Ausbildungsberuf richtig zu benennen, sei ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung. Ihr Tipp an die Jugendlichen: die interessantesten und erfolgreichsten Bewerbungen seien die, in denen sie auch etwas über die Person des Bewerbers erfahren.

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